Jong Tae Se: ero dispiaciuto di non essere andato a giocare in Inghilterra

Chong Tese: „Ich war ein bisschen enttäuscht, dass ich nicht nach England gehen durfte“

EXKLUSIV – Chong Tese gehört ab sofort zum Kolumnistenkreis von Goal.com. Ein Nordkoreaner in der 2. Bundesliga – der Bochumer Stürmer berichtet über seine Abenteuer.

Bochum. Ich habe herausgefunden, dass die Schmerzen in meinem linken Fuß, die ich während der gesamten Saison in Deutschland hatte, von einem Meniskusproblem stammen, das durch die Operation in der spielfreien Zeit entstanden ist. In der Reha habe ich hart gearbeitet  und bin nach Deutschland zurückgekommen mit der festen Absicht, es hier in dieser Saison noch besser zu machen.

Ruhig bleiben konnte ich nicht, denn es gab die Möglichkeit zu wechseln. Ich war ein bisschen enttäuscht, dass ich nicht nach England gehen durfte, aber jetzt konzentriere ich mich zu hundert Prozent auf das Training. Ich verspreche, dass ich mein Bestes für Bochum geben werde.

Ich bin mir sicher, dass die Fans auf Takashi Inui, den Neuen bei Bochum, gespannt sind. Ich habe ihn in Japan nicht live spielen sehen, denn als ich noch da war, spielte er in der Zweiten Liga dort. Aber ich habe ihn im Fernsehen beobachtet und viel über ihn gehört. Er hat schon in seinem ersten Training bei uns seine Klasse bewiesen. An seinem zweiten Tag bei uns hat er einen Riesen-Tor mit einem Schuss beinahe von der Mittellinie gemacht. Und einen Tag später hat er zwei Tore nachgelegt, sodass es ziemlich leicht für seine Mitspieler war, ihn zu akzeptieren. Es waren zwar nur Tore im Training, aber das zählt auch in Europa, denn damit kann man den Trainer beeindrucken. Es freut mich für ihn, dass er schon so viel gezeigt hat.

Ich werde Inui hier so viel wie möglich helfen, denn er kann weder Deutsch noch Englisch. Aber zu viel möchte ich auch nicht mit ihm machen, denn das würde verhindern, dass er mit anderen Leuten redet. Besonders der erste Monat in einer neuen Umgebung ist sehr wichtig, denn die Mitspieler könnten sein Schweigen sonst falsch interpretieren und ihn als schüchtern abstempeln. Ich kann aber noch zugeben, dass ich schon für ihn bei mir zu Hause Japanisch gekocht habe.

Inui will Deutsch lernen. Hier ist Makoto Hasebe vom VfL Wolfsburg der einzige Japaner, der Deutsch spricht. Aber Inui könnte der zweite in der Rangliste werden.

Meine Form ist allgemein gut. Ich habe noch den Schmerz in meinem Knie nach der kleinen Operation ein wenig gespürt, aber es geht von Tag zu Tag besser. Jetzt arbeite ich hart und sage mir immer wieder, dass die nächste Saison die Beste für mich werden soll.

Für Bochum läuft es nicht besonders gut mit den Ergebnissen, ein Sieg, ein Unentschieden, zwei Niederlagen. Aber Inui gibt Anlass zur Hoffnung, denn er hat bei seinem Debüt in der letzten Woche gut mit seinen Kollegen zusammengespielt. Ich bereite mich auf meinen ersten Einsatz weiterhin vor.

Außerdem muss ich noch über die WM-Qualifikation reden. Mein Land Nordkorea ist in derselben Gruppe wie Japan. Das freut mich sehr. Ich hatte mir fest vorgenommen, irgendwann für das Nationalteam zu spielen, als ich vor sechs Jahren beim Quali-Spiel gegen Japan war. Ich habe das entscheidende Tor von Masashi Oguro von der Tribüne aus verfolgt – und mich wie ein hilfloser Student gefühlt. Seitdem hat sich viel bei mir verändert. In den sechs Jahren habe ich als Profi gespielt. Interessanterweise ist dieses Spiel im Saitama Stadion irgendwie der Wendepunkt in meiner Karriere.

Meine Schmerzen im Knie sind bald endgültig weg sind und ich kann wieder ohne Probleme spielen. Ich denke, dass es immer Schmerzen vor einem nächsten Schritt nach oben geben muss. Ich bin jetzt bereit, durchzustarten. Ich verspreche, dass ich in der nächsten Saison tolle Sachen zeigen werde.

fonte: goal.com